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Kapitel 4 – Übungen und Fälle

Multiple-Choice-Fragen

  1. Anpassungsbuchungen werden vorgenommen: a) Zu Beginn jeder Periode b) Während der Periode, wenn Transaktionen auftreten c) Am Ende jeder Periode, vor Jahresabschlüssen d) Nur am Jahresende Antwort: c) Anpassungsbuchungen werden am Periodenende, nach regulären Transaktionen, vor Jahresabschlüssen vorgenommen.

  2. Welche Art von Anpassungsbuchung beinhaltet die Erfassung eines Aufwands und einer Verbindlichkeit? a) Vorausbezahlte Aufwendungen b) Nicht verdiente Erträge c) Abgegrenzte Aufwendungen d) Abgegrenzte Erträge Antwort: c) Abgegrenzte Aufwendungen erfassen einen Aufwand (Soll) und eine Verbindlichkeit (Haben).

  3. Ein Unternehmen zahlt am 1. Januar 1.200 € für 12 Monate Versicherung. Die Anpassungsbuchung am Ende von Januar sollte: a) Soll Versicherungsaufwand 100 €, Haben Vorausbezahlte Versicherung 100 € b) Soll Vorausbezahlte Versicherung 100 €, Haben Versicherungsaufwand 100 € c) Soll Versicherungsaufwand 1.200 €, Haben Kasse 1.200 € d) Keine Buchung erforderlich Antwort: a) Ein Monat (100 €) Versicherung läuft ab und wird zu einem Aufwand.

  4. Abschreibung wird erfasst als: a) Eine Verringerung des Vermögenswertkontos b) Eine Erhöhung der kumulierten Abschreibung (Gegenaktivkonto) c) Eine Verringerung der Kasse d) Eine Erhöhung der Erträge Antwort: b) Abschreibung erhöht kumulierte Abschreibung, ein Gegenaktivkonto.

  5. In Luxemburg müssen Anpassungsbuchungen: a) Optional sein b) Kassenrechnung befolgen c) Periodenrechnung und PCN-Standards befolgen d) Nur für große Unternehmen vorgenommen werden Antwort: c) Luxemburg erfordert Periodenrechnung und PCN-Einhaltung.

  6. Eine angepasste Probebilanz wird erstellt: a) Vor Anpassungsbuchungen b) Nach Anpassungsbuchungen c) Anstelle von Anpassungsbuchungen d) Nur am Jahresende Antwort: b) Angepasste Probebilanz wird nach allen Anpassungsbuchungen erstellt.

  7. Nicht verdiente Erträge werden zunächst erfasst als: a) Ertrag b) Ein Vermögenswert c) Eine Verbindlichkeit d) Ein Aufwand Antwort: c) Nicht verdiente Erträge sind eine Verbindlichkeit, weil das Unternehmen zukünftige Dienstleistungen schuldet.

  8. Abgegrenzte Gehälter würden erfasst als: a) Soll Gehaltsaufwand, Haben Kasse b) Soll Gehaltsaufwand, Haben Gehaltsverbindlichkeiten c) Soll Gehaltsverbindlichkeiten, Haben Gehaltsaufwand d) Soll Kasse, Haben Gehaltsaufwand Antwort: b) Abgegrenzte Gehälter erfassen den Aufwand und die Verbindlichkeit zu zahlen.

  9. Welches PCN-Konto wird für MwSt-Verbindlichkeiten verwendet? a) 431000 b) 430000 c) 420000 d) 400000

    Antwort: b) 430000 ist MwSt-Verbindlichkeiten (Klasse 4).

  10. Rückstellungen in Luxemburg sind im PCN klassifiziert in: a) Klasse 1 b) Klasse 2 c) Klasse 4 d) Klasse 6 Antwort: a) Rückstellungen sind in Klasse 1 (110000-119999).


Fragen

  1. Erklären Sie, warum Anpassungsbuchungen notwendig sind, auch wenn alle Bargeldtransaktionen ordnungsgemäß erfasst wurden.

  2. Beschreiben Sie die vier Hauptarten von Anpassungsbuchungen. Geben Sie ein Beispiel für jede Art.

  3. Was ist der Unterschied zwischen vorausbezahlten Aufwendungen und abgegrenzten Aufwendungen? Wie werden sie unterschiedlich erfasst?

  4. Erklären Sie Abschreibung. Warum wird sie als Anpassungsbuchung erfasst, und wie wirkt sie sich auf die Bilanz aus?

  5. Was ist eine angepasste Probebilanz? Wie unterscheidet sie sich von einer unangepassten Probebilanz, und warum ist sie wichtig?

  6. Wie stellen Anpassungsbuchungen sicher, dass Jahresabschlüsse dem Matching-Prinzip und dem Prinzip der Ertragserfassung entsprechen?

  7. Erklären Sie luxemburgspezifische Anpassungen für MwSt. Warum sind diese Anpassungen notwendig?

  8. Beschreiben Sie, wie Sozialabgaben in Luxemburg abgegrenzt werden. Welche Konten sind betroffen, und wann werden diese Anpassungen vorgenommen?

  9. Was sind Rückstellungen? Geben Sie ein Beispiel für eine Rückstellung, die ein luxemburgisches Unternehmen möglicherweise erfassen muss.

  10. Ein Unternehmen zahlt am 1. Oktober 6.000 € für sechs Monate Miete im Voraus. Welche Anpassungsbuchung ist am Ende von Oktober erforderlich? Zeigen Sie den Journaleintrag mit PCN-Kontonummern.


Probleme Serie A

Problem A-1: Anpassungsbuchungsarten identifizieren

Für jede Situation identifizieren Sie die Art der erforderlichen Anpassungsbuchung:

a) Im Voraus gezahlte Versicherung, ein Monat ist abgelaufen b) Erbrachte, aber noch nicht an Kunden abgerechnete Dienstleistungen c) Von Mitarbeitern verdiente, aber noch nicht gezahlte Gehälter d) Im Voraus erhaltenes Geld für Dienstleistungen, die nächsten Monat erbracht werden e) Ausrüstungsabschreibung für den Monat

Problem A-2: Vorausbezahlte Aufwendungen

Ein Unternehmen zahlt am 1. Januar 2.400 € für 12 Monate Miete. Erstellen Sie: a) Den Erstbuchungssatz am 1. Januar b) Die Anpassungsbuchung am Ende von Januar c) Die Anpassungsbuchung am Ende von Februar Zeigen Sie PCN-Kontonummern.

Problem A-3: Abgegrenzte Aufwendungen

Ein Unternehmen hat ein Darlehen von 10.000 € zu 8 % Jahreszins. Zinsen werden vierteljährlich gezahlt. Erstellen Sie die Anpassungsbuchung, um Zinsen für einen Monat abzugrenzen. Zeigen Sie PCN-Kontonummern.

Problem A-4: Nicht verdiente Erträge

Ein Unternehmen erhält am 1. September 9.000 € für Dienstleistungen, die über 3 Monate erbracht werden. Erstellen Sie: a) Den Erstbuchungssatz am 1. September b) Die Anpassungsbuchung am Ende von September Zeigen Sie PCN-Kontonummern.

Problem A-5: Abschreibung

Ausrüstung im Wert von 24.000 € hat eine Nutzungsdauer von 4 Jahren. Unter Verwendung der linearen Abschreibung erstellen Sie die monatliche Anpassungsbuchung. Zeigen Sie PCN-Kontonummern.


Probleme Serie B

Problem B-1: Vollständiger Anpassungsprozess

Ein luxemburgisches Unternehmen hat am Ende von November folgende Informationen:

  1. Vorausbezahlte Versicherung: 1.800 € für 12 Monate am 1. Januar gezahlt
  2. Ausrüstung: Kosten 36.000 €, Nutzungsdauer 5 Jahre, lineare Abschreibung
  3. Nicht verdiente Erträge: 6.000 € für 6 Monate Dienstleistungen am 1. Oktober erhalten
  4. Abgegrenzte Gehälter: 2.000 € verdient, aber noch nicht gezahlt
  5. Abgegrenzte Zinsen: Darlehen von 15.000 € zu 6 % Jahreszins
  6. Vorräte: 3.000 € auf Lager, 500 € während November verwendet

Erstellen Sie alle erforderlichen Anpassungsbuchungen mit PCN-Kontonummern.

Problem B-2: Angepasste Probebilanz

Unter Verwendung der unangepassten Probebilanz und Anpassungsbuchungen aus Problem B-1 erstellen Sie eine angepasste Probebilanz. Nehmen Sie an, die unangepasste Probebilanz zeigt:

  • Vorausbezahlte Versicherung: 1.800 €
  • Ausrüstung: 36.000 €
  • Nicht verdiente Erträge: 6.000 € (Haben)
  • Vorräte: 3.000 €
  • Keine kumulierte Abschreibung, Versicherungsaufwand, Abschreibungsaufwand oder abgegrenzte Verbindlichkeiten

Problem B-3: Jahresabschlüsse aus angepasster Probebilanz

Unter Verwendung der angepassten Probebilanz aus Problem B-2 erstellen Sie: a) Gewinn- und Verlustrechnung b) Eigenkapitalveränderungsrechnung (nehmen Sie an, Eigenkapital zu Beginn 50.000 €, keine Ausschüttungen) c) Bilanz

Problem B-4: Luxemburgspezifische Anpassungen

Ein luxemburgisches Unternehmen muss am Monatsende folgende Anpassungen vornehmen:

  1. MwSt-Verbindlichkeiten: 3.400 € auf Verkäufen erhoben
  2. MwSt-Vorsteuer: 1.200 € auf Einkäufen
  3. Arbeitnehmer-Sozialabgaben: 1.500 € (von Gehältern abgezogen)
  4. Arbeitgeber-Sozialabgaben: 1.600 €
  5. Garantierückstellung: 800 € geschätzt

Erstellen Sie alle Anpassungsbuchungen mit PCN-Kontonummern.


Umfassendes Problem

Umfassendes Problem 4: Vollständiger Anpassungs- und Jahresabschlussprozess

Tech Solutions SARL muss Jahresabschlüsse für den Monat bis 30. November 2024 erstellen. Die unangepasste Probebilanz zeigt:

Tech Solutions SARL
Unangepasste Probebilanz
30. November 2024

Konto Soll Haben
─────────────────────────────────────────────────
510000 Kasse €25,000
410000 Forderungen aus L.u.L. 8,000
321000 Vorräte 5,000
460000 Vorausbezahlte Versicherung 2,400
460000 Vorausbezahlte Miete 3,600
223000 Ausrüstung 40,000
400000 Verbindlichkeiten aus L.u.L. €12,000
430000 MwSt-Verbindlichkeiten 1,500
470000 Nicht verdiente Erträge 6,000
120000 Bankdarlehen 20,000
101000 Grundkapital 30,000
104000 Gewinnrücklagen 8,000
701000 Dienstleistungserlöse 25,000
620000 Gehaltsaufwand 15,000
612000 Mietaufwand 1,200
615000 Nebenkostenaufwand 2,000
619000 Sonstige Aufwendungen 3,000
─────────────────────────────────────────────────
Summen €105,200 €102,500

Zusätzliche Informationen für Anpassungen:

  1. Vorausbezahlte Versicherung: 2.400 € für 12 Monate am 1. Januar 2024 gezahlt
  2. Vorausbezahlte Miete: 3.600 € für 6 Monate am 1. September 2024 gezahlt
  3. Ausrüstung: Kosten 40.000 €, Nutzungsdauer 5 Jahre, lineare Abschreibung
  4. Nicht verdiente Erträge: 6.000 € für 3 Monate Dienstleistungen am 1. Oktober 2024 erhalten
  5. Abgegrenzte Gehälter: Mitarbeiter arbeiteten letzte Woche November (2.500 €), werden aber erst am 5. Dezember bezahlt
  6. Abgegrenzte Zinsen: Bankdarlehen 20.000 € zu 6 % Jahreszins
  7. Verwendete Vorräte: 800 € Vorräte wurden während November verwendet (derzeit im Inventar)
  8. MwSt-Anpassung: Zusätzliche 500 € MwSt-Verbindlichkeiten von November-Verkäufen noch nicht erfasst
  9. Sozialabgaben: Arbeitgeber-Sozialabgaben für November betragen insgesamt 2.000 €, werden im Dezember gezahlt

Erforderlich:

  1. Erstellen Sie alle erforderlichen Anpassungsbuchungen mit PCN-Kontonummern und Beschreibungen.

  2. Übertragen Sie Anpassungsbuchungen auf T-Konten (zeigen Sie Salden vor und nach).

  3. Erstellen Sie eine angepasste Probebilanz.

  4. Erstellen Sie: a) Gewinn- und Verlustrechnung für den Monat bis 30. November 2024 b) Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Monat bis 30. November 2024 c) Bilanz zum 30. November 2024

  5. Überprüfen Sie, dass: a) Die angepasste Probebilanz ausgeglichen ist b) Die Bilanzgleichung ausgeglichen ist (Vermögenswerte = Verbindlichkeiten + Eigenkapital) c) Ergebnis/Verlust korrekt zur Eigenkapitalveränderungsrechnung fließt d) Eigenkapital am Ende korrekt zur Bilanz fließt

  6. Erklären Sie, wie diese Anpassungen die Einhaltung der luxemburgischen Rechnungslegungsanforderungen (PCN, Periodenrechnung usw.) sicherstellen.


Fälle

Fall 4-1: Die vergessenen Anpassungen

Maries Restaurant läuft seit sechs Monaten. Sie hat alle Transaktionen erfasst, aber keine Anpassungsbuchungen vorgenommen. Ihr Buchhalter, Herr Schneider, erstellt die Jahresabschlüsse und entdeckt mehrere Punkte, die Anpassung benötigen:

  • Versicherung wurde im Januar für das ganze Jahr gezahlt, aber keine monatlichen Anpassungen wurden vorgenommen
  • Ausrüstungsabschreibung wurde nie erfasst
  • Einige Dienstleistungen wurden im November erbracht, aber noch nicht abgerechnet
  • Gehälter für die letzte Woche November wurden nicht abgegrenzt
  • MwSt-Berechnungen können falsch sein

Fragen zur Analyse:

  1. Welche Auswirkungen haben diese fehlenden Anpassungen auf die Jahresabschlüsse?

  2. Wie würde die Gewinn- und Verlustrechnung betroffen sein, wenn diese Anpassungen nicht vorgenommen werden?

  3. Wie würde die Bilanz betroffen sein?

  4. Was sind die Compliance-Implikationen, wenn diese Anpassungen in Luxemburg nicht vorgenommen werden?

  5. Wie sollte Marie ein System einrichten, um sicherzustellen, dass Anpassungen jeden Monat vorgenommen werden?

  6. Was sind die steuerlichen Implikationen falscher Jahresabschlüsse aufgrund fehlender Anpassungen?

Fall 4-2: MwSt- und Sozialabgaben-Komplexität

Eine luxemburgische KMU hat Schwierigkeiten mit MwSt- und Sozialabgaben-Anpassungen. Das Unternehmen:

  • Macht Verkäufe mit unterschiedlichen MwSt-Sätzen (3 %, 8 %, 17 %)
  • Hat Mitarbeiter mit unterschiedlichen Sozialabgabensätzen
  • Erhält Dienstleistungen von EU- und Nicht-EU-Lieferanten
  • Hat komplexe MwSt-Erstattungssituationen

Fragen zur Analyse:

  1. Wie sollte das Unternehmen MwSt für verschiedene Sätze verfolgen und ordnungsgemäße Abgrenzungen sicherstellen?

  2. Welche Anpassungen sind für Sozialabgaben erforderlich, und wann sollten sie vorgenommen werden?

  3. Wie wirken sich EU- vs. Nicht-EU-Transaktionen auf MwSt-Anpassungen aus?

  4. Welche PCN-Konten sind an MwSt- und Sozialabgaben-Anpassungen beteiligt?

  5. Was sind die Compliance-Risiken, wenn diese Anpassungen falsch sind?

  6. Welche Systeme oder Prozesse könnten helfen, genaue MwSt- und Sozialabgaben-Anpassungen sicherzustellen?


Die Lösungen sind in supplementary/instructor/solutions/chapter_04_solutions.md veröffentlicht.