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6.7 Anhang: Transaktionen für Warenkäufe und -verkäufe mit dem periodischen Lagerbestandssystem analysieren und erfassen

Überblick über das periodische Lagerbestandssystem​

Das periodische Lagerbestandssystem aktualisiert Lagerbestandsaufzeichnungen nur am Periodenende. Während der Periode werden Käufe in einem Käufe-Konto erfasst, und die Kosten der verkauften Waren werden am Periodenende berechnet.

Schlüsseldifferenzen zum permanenten System​

Permanentes System :

  • Vorräte werden bei jedem Kauf aktualisiert
  • Kosten der verkauften Waren werden bei jedem Verkauf erfasst
  • Vorratssaldo immer aktuell

Periodisches System :

  • Käufe werden im Käufe-Konto erfasst
  • Keine Kosten der verkauften Waren zum Verkaufszeitpunkt
  • Kosten der verkauften Waren am Periodenende berechnet
  • Erfordert physische Lagerbestandszählung

Erfassung von Käufen (Periodisches System)​

Transaktion : Waren auf Kredit kaufen

Beispiel : Kauf von 5.000 € Waren (MwSt ausgeschlossen), MwSt 17 %, erstattungsfähig.

Journaleintrag :

602000 Käufe (Klasse 6)         €5,000
431000 MwSt-Vorsteuer              850
400000 Verbindlichkeiten aus L.u.L.                        €5,850
Um Kauf von Waren zu erfassen (periodisches System)

Schlüsseldifferenz : Verwendet "Käufe"-Konto (602000) statt "Vorräte"-Konto.

PCN-Konto :

  • 602000 : Warenkäufe (Klasse 6 - Aufwendungskonto im periodischen System)

Erfassung von Verkäufen (Periodisches System)​

Transaktion : Waren verkaufen

Beispiel : Verkauf von 1.000 € Waren bar (MwSt ausgeschlossen), MwSt 17 %.

Journaleintrag :

510000 Kasse                       €1,170
700000 Umsatzerlöse                          €1,000
430000 MwSt-Verbindlichkeiten                              €170
Um Verkauf von Waren zu erfassen (periodisches System)

Schlüsseldifferenz : Kein Kosten der verkauften Waren-Eintrag zum Verkaufszeitpunkt. Kosten werden am Periodenende berechnet.

Berechnung der Kosten der verkauften Waren (Periodisches System)​

Formel : Kosten der verkauften Waren = Anfangsbestand + Käufe - Endbestand

Schritte :

  1. Anfangsbestand nehmen (von vorheriger Periode)
  2. Käufe während der Periode hinzufügen
  3. Endbestand abziehen (von physischer Zählung)
  4. Ergebnis sind die Kosten der verkauften Waren

Beispiel :

  • Anfangsbestand : 10.000 €
  • Käufe : 30.000 €
  • Endbestand (physische Zählung) : 12.000 €
  • Kosten der verkauften Waren : 10.000 € + 30.000 € - 12.000 € = 28.000 €

Anpassungseintrag am Periodenende :

602000 Kosten der verkauften Waren          €28,000
321000 Vorräte (Anfang)                   €10,000
602000 Käufe                                 €30,000
321000 Vorräte (Ende)                        €12,000
Um Kosten der verkauften Waren zu berechnen und zu erfassen

Eigentlich sind die ordnungsgemäßen periodischen Abschlussbuchungen :

Schritt 1 : Anfangsbestand und Käufe zu COGS übertragen

602000 Kosten der verkauften Waren          €40,000
321000 Vorräte (Anfang)                   €10,000
602000 Käufe                                 €30,000

Schritt 2 : Endbestand erfassen

321000 Vorräte (Ende)          €12,000
602000 Kosten der verkauften Waren                      €12,000

Ergebnis : Kosten der verkauften Waren = 40.000 € - 12.000 € = 28.000 €

Physische Lagerbestandszählung​

Erforderlich für periodisches System :

  • Muss alle Vorräte am Periodenende zählen
  • Zählung bestimmt Endbestandswert
  • Wird zur Berechnung der Kosten der verkauften Waren verwendet
  • Muss genau sein

Prozess :

  1. Alle Vorratsartikel zählen
  2. Jeden Artikel bewerten (zu Kosten)
  3. Gesamt-Endbestand berechnen
  4. In Berechnung der Kosten der verkauften Waren verwenden

Vorteile und Nachteile​

Vorteile des periodischen Systems :

  • Einfacher während der Periode
  • Weniger detaillierte Aufzeichnungen
  • Geeignet für kleine Unternehmen
  • Niedrigere Kosten

Nachteile des periodischen Systems :

  • Kennt Lagerbestandsniveaus während der Periode nicht
  • Kosten der verkauften Waren nur am Periodenende
  • Erfordert physische Zählung
  • Weniger Lagerkontrolle
  • Schwerer, Diebstahl zu erkennen

Luxemburgischer Kontext​

Verwendung des periodischen Systems :

  • Weniger häufig in Luxemburg
  • Hauptsächlich sehr kleine Unternehmen
  • Unternehmen mit einfachen Operationen
  • Manuelle Buchhaltungssysteme

Luxemburgische Empfehlung : Permanentes System für die meisten Unternehmen verwenden aufgrund von :

  • MwSt-Compliance-Bedürfnissen
  • Besserer Lagerkontrolle
  • Mehreren MwSt-Sätzen
  • Modernen Buchhaltungssystemen

Luxemburg-Compliance-Hinweis​

Wenn periodisches System in Luxemburg verwendet wird :

  • Muss weiterhin PCN-Klassifizierungen befolgen
  • Muss Vorräte ordnungsgemäß bewerten
  • Muss Kosten der verkauften Waren genau berechnen
  • Physische Zählungen müssen dokumentiert werden
  • Muss MwSt-Anforderungen einhalten
  • Muss genaue Jahresabschlüsse einreichen