Kapitel 3 – Übungen und Fälle
Multiple-Choice-Fragen
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Welches Buchhaltungsprinzip verlangt, dass Aufwendungen in derselben Periode wie zugehörige Erträge gebucht werden? a) Kostenprinzip b) Ertragsrealisierungsprinzip c) Periodenabgrenzungsprinzip d) Vollständigkeitsgrundsatz Antwort: c) Das Periodenabgrenzungsprinzip verlangt, dass Aufwendungen mit zugehörigen Erträgen übereinstimmen.
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In der erweiterten Bilanzgleichung erhöhen Erträge: a) Vermögen b) Verringern Verbindlichkeiten c) Erhöhen Eigenkapital d) Verringern Aufwendungen Antwort: c) Erträge erhöhen Eigenkapital, was die rechte Seite der Gleichung erhöht.
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Welcher Schritt kommt zuerst im Buchhaltungszyklus? a) Auf Konten übertragen b) Saldenliste erstellen c) Transaktionen identifizieren d) Abschlussbuchungen vornehmen Antwort: c) Transaktionen identifizieren ist der erste Schritt im Buchhaltungszyklus.
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Ein Soll auf einem Vermögenskonto: a) Erhöht das Vermögen b) Verringert das Vermögen c) Hat keine Wirkung d) Hängt von der Transaktion ab Antwort: a) Soll erhöht Vermögen (Normalsaldo ist Soll).
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In Luxemburg müssen Buchhaltungsunterlagen aufbewahrt werden für: a) 3 Jahre b) 5 Jahre c) 7 Jahre d) 10 Jahre Antwort: d) Luxemburg verlangt 10-jährige Aufbewahrung von Buchhaltungsunterlagen.
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Welche PCN-Klasse enthält Kassen- und Bankkonten? a) Klasse 3 b) Klasse 4 c) Klasse 5 d) Klasse 6 Antwort: c) Klasse 5 enthält Finanzkonten (Kasse und Banken).
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Eine ausgeglichene Saldenliste beweist: a) Alle Transaktionen wurden korrekt gebucht b) Keine Fehler existieren in den Buchhaltungsunterlagen c) Soll entspricht Haben mathematisch d) Finanzberichte sind genau Antwort: c) Eine ausgeglichene Saldenliste beweist nur mathematische Genauigkeit, nicht Korrektheit.
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Der Normalsaldo für Aufwandskonten ist: a) Soll b) Haben c) Beides, je nach Aufwand d) Null Antwort: a) Aufwendungen haben einen Soll-Normalsaldo (Erhöhungen sind Soll).
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In Luxemburg ist doppelte Buchführung: a) Optional für kleine Unternehmen b) Empfohlen, aber nicht erforderlich c) Gesetzlich erforderlich für alle Unternehmen d) Nur für große Unternehmen erforderlich Antwort: c) Doppelte Buchführung ist eine gesetzliche Anforderung in Luxemburg.
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Wenn ein Unternehmen Vorräte auf Kredit kauft, welche Konten sind betroffen? a) Vermögen und Aufwendungen b) Vermögen und Verbindlichkeiten c) Verbindlichkeiten und Eigenkapital d) Vermögen und Erträge Antwort: b) Vorräte (Vermögen) erhöhen sich und Lieferanten (Verbindlichkeit) erhöhen sich.
Fragen
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Erklären Sie den Unterschied zwischen Kostenprinzip und Ertragsrealisierungsprinzip. Geben Sie jeweils ein Beispiel.
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Beschreiben Sie die erweiterte Bilanzgleichung. Wie unterscheidet sie sich von der Grundgleichung und warum ist sie nützlich?
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Listen Sie die ersten vier Schritte des Buchhaltungszyklus auf und erklären Sie sie. Warum ist jeder Schritt wichtig?
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Erklären Sie die Regeln für Soll und Haben. Verwenden Sie die Gedächtnisstütze DEAD CLIC, um Ihre Erklärung zu unterstützen.
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Was ist ein Buchungssatz? Welche Informationen muss er enthalten? Warum sind Buchungssätze wichtig?
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Beschreiben Sie, wie man einen Buchungssatz auf T-Konten überträgt. Was ist der Zweck der Übertragung?
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Was ist eine Saldenliste? Was beweist sie und was beweist sie nicht?
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Erklären Sie das luxemburgische PCN-Kontonummerierungssystem. Wie sind Konten organisiert und warum ist dieses System wichtig?
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Warum ist doppelte Buchführung gesetzlich in Luxemburg erforderlich? Was sind die Folgen, wenn man dieser Anforderung nicht folgt?
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Ein Unternehmen kauft 5.000 € Ausstattung, zahlt 2.000 € bar und unterschreibt einen Wechsel für 3.000 €. Analysieren Sie diese Transaktion und zeigen Sie: a) Betroffene Konten b) Soll/Haben-Buchungen c) Auswirkung auf Bilanzgleichung d) PCN-Kontonummern
Aufgaben Serie A
Aufgabe A-1: Buchhaltungsprinzipien identifizieren
Identifizieren Sie für jedes Szenario, welches Buchhaltungsprinzip, Annahme oder Konzept zutrifft:
a) Ein Unternehmen erfasst Ausstattung zu ihrem Kaufpreis von 10.000 €, nicht zu ihrem aktuellen Marktwert von 12.000 € b) Ein Unternehmen erfasst Erträge, wenn Dienstleistungen erbracht werden, auch wenn Zahlung später erhalten wird c) Ein Unternehmen hält seine Unterlagen getrennt von den persönlichen Unterlagen des Eigentümers d) Ein Unternehmen erfasst Aufwendungen in derselben Periode wie die Erträge, die sie mitgeholfen haben zu generieren e) Ein Unternehmen erstellt Finanzberichte für das am 31. Dezember 2024 endende Jahr
Aufgabe A-2: Erweiterte Bilanzgleichung
Zeigen Sie für jede Transaktion die Auswirkung auf die erweiterte Bilanzgleichung:
a) Eigentümer investiert 25.000 € Bargeld b) Kauf von 8.000 € Ausstattung gegen Bargeld c) 3.000 € Erträge verdienen, Bargeld erhalten d) 1.500 € Miete zahlen e) Kauf von 2.000 € Vorräten auf Kredit
Aufgabe A-3: Buchungssätze
Erstellen Sie Buchungssätze für die folgenden Transaktionen (PCN-Kontonummern einschließen):
a) Kauf von 5.000 € Ausstattung, Zahlung bar b) Dienstleistungen für 2.000 € bar verkaufen (netto MwSt), MwSt 17% c) Kauf von 1.500 € Vorräten auf Kredit (netto MwSt), MwSt 17%, abzugsfähig d) 800 € Gehälter zahlen e) 1.200 € an Lieferanten für vorherigen Kauf zahlen
Aufgabe A-4: T-Konten
Übertragen Sie die folgenden Buchungssätze auf T-Konten und berechnen Sie Salden:
Buchungssatz 1:
510000 Kasse €10,000
101000 Grundkapital €10,000
Buchungssatz 2:
223000 Ausstattung €6,000
510000 Kasse €6,000
Buchungssatz 3:
321000 Vorräte €2,000
400000 Lieferanten €2,000
Buchungssatz 4:
510000 Kasse €1,170
701000 Dienstleistungserlöse €1,000
430000 MwSt-Verbindlichkeit €170
Aufgabe A-5: Saldenliste
Erstellen Sie aus den T-Konten in Aufgabe A-4 eine Saldenliste.
Aufgaben Serie B
Aufgabe B-1: Vollständige Transaktionsanalyse
Analysieren Sie die folgenden Transaktionen für ein luxemburgisches Restaurant. Für jede Transaktion: a) Betroffene Konten identifizieren b) Soll/Haben bestimmen c) Auswirkung auf Bilanzgleichung zeigen d) Buchungssatz mit PCN-Konten erstellen e) Auf T-Konten übertragen
Transaktionen:
- Eigentümer investiert 30.000 € Bargeld
- Kauf von 20.000 € Küchenausstattung, 5.000 € bar zahlen und 15.000 € Wechsel
- Kauf von 3.000 € Lebensmittelvorräten auf Kredit (netto MwSt), MwSt 3%, abzugsfähig
- Catering-Dienstleistungen für 2.000 € bar erbringen (netto MwSt), MwSt 17%
- 2.500 € Gehälter zahlen
- 1.000 € Miete zahlen
- 900 € an Lieferanten für vorherigen Kauf zahlen
- 500 € von Kunden für vorherigen Kreditverkauf erhalten
Aufgabe B-2: Fehlererkennung
Eine Saldenliste zeigt die folgenden Fehler. Identifizieren Sie, was falsch ist und wie es zu korrigieren ist:
a) Kassenkonto zeigt Habensaldo von 5.000 € b) Umsatzerlöse zeigen Sollsaldo von 10.000 € c) Ausstattung für 8.000 € gekauft, als 800 € gebucht d) Zahlung von 1.200 € Miete gebucht als Soll auf Kasse und Haben auf Miete (beide 1.200 €) e) Verkauf von 2.000 € gebucht als Soll auf Kasse 2.000 €, Haben auf Umsatzerlöse 200 €
Aufgabe B-3: PCN-Kontenzuordnung
Identifizieren Sie für jede Transaktion die richtigen PCN-Konten (Kontonummer und Klasse):
a) Barverkauf von Waren b) Kreditkauf von Vorräten mit abzugsfähiger MwSt c) Zahlung von Nebenkosten d) Kauf eines Lieferfahrzeugs e) Erhalt eines Bankkredits f) Zahlung von MwSt an Steuerbehörden g) Eigentümerinvestition h) Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen
Aufgabe B-4: Luxemburgische Einhaltungsanalyse
Erklären Sie, was eine luxemburgische SARL tun muss, um den Anforderungen an doppelte Buchführung zu entsprechen: a) Welche Unterlagen müssen geführt werden? b) Welches Format muss verwendet werden? c) Welche PCN-Anforderungen müssen befolgt werden? d) Wie lange müssen Unterlagen aufbewahrt werden? e) Was sind die Folgen der Nichteinhaltung?
Umfassende Aufgabe
Umfassende Aufgabe 3: Vollständiger Buchhaltungszyklus - Erste Schritte
Mode Luxembourg SARL ist ein Bekleidungsgeschäft in Luxemburg-Stadt. Die folgenden Transaktionen traten im November 2024 auf:
1. November: Eigentümer investierte 50.000 € Bargeld, um das Unternehmen zu starten.
3. November: Kauf von Ladenausstattung für 12.000 €, 4.000 € bar zahlen und Wechsel für 8.000 € unterschreiben.
5. November: Kauf von Vorräten für 15.000 € auf Kredit von Lieferanten (netto MwSt), MwSt 17%, abzugsfähig.
8. November: Verkauf von Waren für 8.000 € bar (netto MwSt), MwSt 17%. Wareneinsatz betrug 5.000 €.
12. November: Zahlung von 2.000 € Miete für den Monat.
15. November: Verkauf von Waren für 6.000 € auf Kredit (netto MwSt), MwSt 17%. Wareneinsatz betrug 3.500 €.
18. November: Zahlung von 1.500 € Gehälter.
20. November: Zahlung von 10.000 € an Lieferanten für vorherigen Vorratskauf.
22. November: Erhalt von 4.000 € von Kunden für vorherigen Kreditverkauf.
25. November: Zahlung von 500 € Nebenkosten.
28. November: Kauf zusätzlicher Vorräte für 8.000 € bar (netto MwSt), MwSt 17%, abzugsfähig.
Erforderlich:
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Analysieren Sie jede Transaktion und zeigen Sie: a) Betroffene Konten b) Kontotypen c) Erhöhungen/Verringerungen d) Soll/Haben-Bestimmung e) Auswirkung auf Bilanzgleichung
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Erstellen Sie Buchungssätze für alle Transaktionen. PCN-Kontonummern und ordentliche Beschreibungen einschließen.
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Übertragen Sie alle Buchungssätze auf T-Konten. Endsalden berechnen.
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Erstellen Sie eine Saldenliste zum 30. November 2024.
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Überprüfen Sie, dass: a) Gesamt Soll Gesamt Haben entspricht b) Bilanzgleichung ausgeglichen ist c) Alle PCN-Konten ordentlich klassifiziert sind
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Identifizieren Sie, welche Transaktionen beeinflussen: a) Nur die Bilanz b) Nur die Gewinn- und Verlustrechnung c) Beide Berichte
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Erklären Sie, wie dieses Unternehmen den luxemburgischen Anforderungen an doppelte Buchführung entspricht.
Fälle
Fall 3-1: Einrichtung des Buchhaltungssystems
Marie hat beschlossen, die Buchhaltung ihres Restaurants selbst zu führen, anstatt einen Fiduciaire zu verwenden. Sie hat Buchhaltungssoftware (Sage BOB) gekauft, ist sich aber nicht sicher, wie sie sie richtig einrichten soll.
Fragen zur Analyse:
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Welche Buchhaltungsprinzipien und Annahmen sollte Marie verstehen, bevor sie ihr System einrichtet?
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Wie sollte Marie ihren Kontenplan mit PCN organisieren? Welche Konten wird sie für ein Restaurant benötigen?
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Welche Belege sollte Marie sammeln und organisieren? Wie sollte sie sie speichern?
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Was sind die rechtlichen Anforderungen, die Marie für die Führung von Buchhaltungsunterlagen in Luxemburg erfüllen muss?
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Was sind die Risiken, wenn Marie ihre eigene Buchhaltung führt? Wann sollte sie professionelle Hilfe in Betracht ziehen?
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Wie kann Marie sicherstellen, dass sie doppelte Buchführung korrekt verwendet?
Fall 3-2: Fehlererkennung und -korrektur
Die Saldenliste eines luxemburgischen KMU ist nicht ausgeglichen. Die Differenz beträgt 500 € (Soll übersteigt Haben). Der Buchhalter hat mehrere potenzielle Probleme identifiziert:
- Ein Verkauf von 1.000 € wurde gebucht als Soll auf Kasse 1.000 €, Haben auf Umsatzerlöse 100 €
- Eine Aufwandszahlung von 500 € wurde zweimal gebucht
- Ausstattungskauf von 8.000 € wurde als 800 € gebucht
- Ein Beleg über 200 € wurde überhaupt nicht gebucht
Fragen zur Analyse:
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Welche dieser Fehler würden dazu führen, dass die Saldenliste nicht ausgeglichen ist? Warum?
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Welche Fehler würden NICHT von einer Saldenliste erkannt werden? Warum?
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Wie würden Sie systematisch die 500 € Differenz finden?
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Wie würden Sie jeden Fehler korrigieren, sobald er gefunden wurde?
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Welche Verfahren könnten diese Arten von Fehlern in Zukunft verhindern?
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Was sind die Auswirkungen, wenn diese Fehler nicht korrigiert werden, bevor Finanzberichte beim RCS eingereicht werden?
Lösungen sind veröffentlicht in supplementary/instructor/solutions/chapter_03_solutions.md.